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An alle Kinder, die bald wieder zur Schule gehen. (Und es ist gut, wenn Erwachsene es auch lesen.)

Erich Kästner, der Autor beliebter Kinderbücher wie «Emil und die Detektive» hat euch, liebe Schülerinnen und Schüler, aufgefordert: «Lasst euch die Kindheit nicht austreiben!» Ihr müsst euch dies fest merken, auch die Eltern und die Lehrpersonen dürfen aus euch nicht kleine Erwachsene machen. Die Schule ist ein Ort, wo Kinder lernen sollen, und die Erwachsenen sollen ihnen dabei helfen. Kästner hat auch gesagt, ihr sollt lernen, aber ja nicht büffeln, weil nur Ochsen büffeln. Als ihr noch nicht in den Kindergarten gingt, stelltet ihr viele Fragen. Hört damit nicht auf, selbst wenn ihr Erwachsenen lästig seid. Das gilt auch für die Schule. Dort stellen meistens jene die Fragen, die es schon wissen. Und lasst euch nicht hetzen. Lernen braucht Zeit. Was Bestand haben soll, muss gründlich gelernt werden. Es gibt Leute, die hetzen dauernd und machen alles schnell: Sie essen schnell, gehen schnell, arbeiten schnell. Die alten Griechen haben gewusst, dass dies in der Schule nicht geht; Schule heisst eigentlich Musse. – Wissen dies eure Lehrpersonen? Sagt es ihnen, falls sie es vergessen oder noch nie gewusst haben! Und noch etwas: Weniger ist oft mehr. Was nützt es, wenn ihr euch den Kopf vollstopft mit Dingen, die ihr nach der nächsten Prüfung wieder vergesst? Ihr dürft eure Lehrpersonen fragen, warum ihr dies oder jenes lernen müsst. Wenn sie darauf nicht antworten können, sind Zweifel angebracht. Wichtig ist, dass ihr gut lesen könnt, ohne das kommt ihr nicht weiter. Wichtig ist auch, dass ihr schreiben könnt, was ihr fühlt und denkt, und es ist praktisch, wenn ihr nicht für jede Rechnung den Taschenrechner braucht. Sehr wichtig ist es aber, dass ihr lernt, wie ihr am besten lernt und mit anderen arbeiten könnt. Seid kritisch! Glaubt nicht alles! Es gibt viele, die scheinbar genau wissen, was ihr alles braucht, um erfolgreich zu sein. Vergleicht euch nicht mit anderen, ihr alle seid einzigartig. Manche lernen schneller, andere langsamer; einige brauchen mehr Hilfe, andere weniger. Wenn ihr Lehrerinnen und Lehrer habt, die euch verstehen wollen, die euch geduldig und einfühlsam helfen, euch selber forschen und entdecken lassen, die eure Fortschritte anerkennen, Humor haben und nicht vergessen, dass sie auch einmal Kinder waren und nicht immer wollten, was ihre Lehrer verlangten, habt ihr allen Grund, dankbar zu sein. Sagt ihnen, dass ihr froh seid, von ihnen unterrichtet zu werden. Sie freuen sich ganz sicher. Erwartet nicht, dass alles gelingt. Fehler sind keine Attentate, sondern Lernmöglichkeiten. Ein ganz Schlauer hat mal rausgefunden, dass man mit den Buchstaben von «Fehler» auch «Helfer» schreiben kann. Ich wünsche euch einen guten Start ins neue Schuljahr und viele gute Erfahrungen.

 

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